Oft sieht man, gerade bei günstigen Newtonfernrohren, vermeidbare Schwächen die Leistung vernichten. Gegebenes Potenzial wird versteckt.

Auch werden Eigenschaften hingenommen, die man gar nicht hinnehmen muss.

Okularauszug

Mit diesem glänzenden 55 mm dicken Rohr im Tubus kann man auch dem besten Spiegel mit 0,98 Strehlpunkten die Show verderben

Spikes müssen nicht sein.

 

   

Einfache, handgebogene Spinne, direkt am OAZ angebracht, simpel justierbar.

Visuell absolut keine Spikes, fotografisch nicht tauglich

Spiegelzellen als Tubusabdichtungen sorgen für Stauluft und entsprechend starkes Tubusseeing

 

 

Egal wie, das muss Luft durch, sodass eine Strömung durch den kompletten Tubus möglich wird. Bei zu engen Tuben kann man mittels saugender (Zwangs) Lüfung sehr gut nachhelfen

    

 

Großer, vibrationsloser Lüfter, langsamer Lauf und zusätzliche, möglichst gute Entkoppelung vom Teleskop durch Lagerung auf Hohlkammerdichtband und Befestigung mit Silikonstopfen

Solche OAZ-Türme zeugen von der so genannten Fotovisuellen Auslegung.

und sind für visuelle Beobachter ein Zeichen, dass im Hochvergrößerungsbereich sichtbar Leistung verschenkt wird, da darunter zwangsläufig ein viel zu großer Fangspiegel eingebaut sein muss, wenn der volle Strahlenkegel in den OAZ und zum darüber liegenden Fokus umgelenkt werden soll.

Häufig genug ist der völlig unnötig übergroße Fangspiegel an seiner so erzwungenen Position immer noch zu klein, sodass das zu 100% ausgeleutete Feld deutlich unter die m.E. minimal zuträglichen 8-10 mm fällt oder sogar Öffnung verschenkt wird.

Solche Türme sitzen auch nicht immer gerade und im rechten Winkel auf dem Tubus, sodass bereits hier die Ursachen für Justageprobleme und/bzw durch schiefe optische Achsen angelegt sind.

Die Überprüfung und Ausrichtung erfolgt bei ausgebauten FS auf ein aus-/eingemessenes Lwinziges Loch in der dem OAZ-Rohr gegenüberliegenden Tubuswand, welches man nachher wieder verschließen kann

Kleber wo er niemals sein sollte,

zum Beispiel steinhart auf allen Hauptspiegellagerungspunkten der Zellenwippen eines 12-Zöllers oder von flächig bis Randumlaufend hinter Fangspiegeln und in Fangspiegelfassungen.

Spiegel müssen "arbeiten" können. Einem HS reichen Korkplättchen und einem FS drei kleine Silikonblobs am Halter.

Bei den meisten günstigen Newtonteleskopen werden die Hauptspiegel am Rand mit drei Halteklammern auf der Verspiegelung gegen Herausfallen gesichert. Diese werden häufig so fest anzgezogen, dass sie sogar Druckspuren hinterlassen und/oder wie bei dem sehr alten, fast blinden Spiegel im zweiten Bild zeigen sich diese abgedeckten Stellen quasi als "geschützte" Reste sehr gut. Der alte, halbblinde Spiegel hätte übrigens immer noch jemandem der nur kleine "Kaufhausteleskope" kennt Freude gemacht, wurde aber ausgetauscht.

  

Diese zu fest angezogenen Haltebacken verursachen nicht nur eventuell Kratzer sondern ganz sicher Verspannungsasti und sie führen, selbst wenn sie gelockert wurden, wie jedes Hindernis im Strahlengang zusätzliche, unnötige Beugungserscheinungen ein. Ich verzichte inzwischen darauf.

 

Die Lagerung dieses 8-Zöller hat z.B. drei seitliche Haltebacken, die mit einem dünnen Wulst aus daueralestischem Silikon gesichert werden.

Der 1,5 Zöller und der 150er begnügen sich sogar mit einem mittleren Klebepunkt und sie zeigen damit im Sterntest keinerlei negative Auffälligkeiten.

 

Fotografen gehen inzwischen noch einen Schritt weiter, sie decken den äußeren Rand der Spiegel mit den Halteklammern mittels einer Ringblende ab, da man auf langzeitbelichteten Bildern häufig Strahlenkränze mit Fehlstellen sieht, die sich aus den Beugungserscheinungen eines schlecht ausgeführten Spiegelrandes, der Fase und den Halteklammern zusammensetzt.

Sie nehmen dabei durchaus 10-15 mm Öffnungsverlust in Kauf und es zahlt sich aus.

Viele Besitzer von Linsenteleskopen wundern sich auch über solche "Erscheinungen", dort handelt es sich um die (meistens ebenfalls drei) Abstandplättchen im Objektiv, auf die Optik drückende Fassungsschrauben und so weiter.

Newtontuben sind meistens nicht nur zu eng und oft hinten zu dicht, sondern auch immer deutlich zu kurz. Material-, Gewichts- und Volumenersparnis kontra Leistung. Sie ragen meistens nur wenige Zentimeter über die Halterung der Fangspiegelspinne hinaus, wodurch seitlichem Stör- und Streulichteinfall auf den Fangspiegel und in den unteren Bereich des Okularauszugs Tür und Tor geöffnet sind.

   

Kann man, wie hier, bei schrägem Einblick durch den Okularauszug über den Tubusrand hinaus sehen ist das sehr schlecht für den Kontrast bei nächtlicher Beobachtung, selbst an Orten die man selbst für recht dunkel hält. Die Veloursfolie allein ändert daran nur wenig.

Erst eine Tau-/Störlichtkappe (mindestens 1,5 x D-Tubus über vordere Fanspiegelkante hinaus macht dem Störlichtspuk absolut zuverlässig ein Ende.

  

Das ist recht lang, aber es wirkt.

Richtig ans Eingemachte, an Möglichkeiten zur Fangspiegelverkleinerung bis hin zur Optimierung mit Tubusverlängerung gehts unter Newton/Fangspiegeltuning Optionen.