29.08.2020

Man wird nicht jünger und irgendwann fällt auf, dass man unter dem absolut besten Licht für die Dunkeladaption, also schwaches Rotlicht unter 600nm Probleme mit dem Kartenlesen bekommt. Das passiert oft genug, aber nicht nur nachdem man die "Brille am Bande" zum Ausgleich einsetzender Kurz-/Weitsichtigkeit schon lange mitführt.

Also wird das Licht nicht mehr ganz so weit gedimmt und irgendwann wird auch rotes Licht unangenehm hell, also adaptionsstörend. Da hört man dann schon mal den Rat, dass schwaches grünes Licht in dem Fall eigentlich besser sei und das kann, je nach Fall, sogar stimmen, aber......

 

Es geht ja darum, dass solche Werke Objekte nur in relativ kleiner Schrift bezeichnen können, wenn sie nicht untransprtable Dimensionen annehmen sollen und Rotlicht drückt auf die Sehschärfe, die kleinen Zeichen verschwimmen und werden letztlich unkenntlich, unlesbar.

Rotes Licht ist die schlechteste Lichtfarbe zum Lesen, das ist schon ohne jede individuelle Einschränkung des Visus so, aber auch eben die beste Lichtfarbe für die Dunkeladaption. Selbst dann, wenn man aufgrund anderer Umstände wie z.B. Umgebungsstörlicht, nur eine Teiladaption erreicht, ist es sinnvoll verwendet, besser als jedes andere Licht. Näheres dazu auch im Artikel Grundsätzliches zur Dunkeladaption, in dem diese Neuerung ergänzend angehängt ist.

Ich wollte aber trotzdem den Erhalt der vollen Adaption und habe auch eine praktikable Lösung für mich gefunden, weiter unter schwachem Rotlicht Karten und auch die sehr nützlichen Beobachtungsempfehlungen des BAfK von Rene Merting und -Christopher Hay zu lesen, die unter

https://www.freunde-der-nacht.net

aktiv sind.

Neben Kartenausdrucken mit größerer Schrift bieten sich Leselupen an, vielfach ist das etwas umständlich.

Letztlich fand ich  Folienlupen (Google hilft) die es von Scheckkartengröße bis zum knappen A 4 Format schon für unter 5 Euro zu kaufen gibt.

 

Je nach dem, je mehr Abstand man über der Karte oder den Atlas wählt, um so stärker wird die Vergrößerung und mir reichen schon wenige Zentimeter um die nun größeren Beschriftungen unter Rotlicht genau so gut lesen zu können wie kleinere Schrift unter anderer Beleuchtung, nur dass ich eben absolut nichts von meiner Dunkeladaption einbüße.

Durch die Vergrößerung büße ich die Komplettansicht der Karte ein, aber da der gerichtete Lichtkegel geeigneter Leuchten ohnehin begrenzt ist, bleibt das unerheblich. Wenn man nicht auf die etwas sperrige und unflexible Lösung mit den Abstandshaltern setzt braucht man eine Hand um die Folienlupe passend zu halten. Dafür hat man damit aber immer einen passenden Platzhalter im Kartenmaterial stecken.

Die Nutzung wurde bei mir in kurzer Zeit recht intuitiv. Ich zeichne inzwischen sogar am Teleskop so, erstelle die Rohskizzen wenn nötig unter Rotlicht mit Folienlupe.