Heute, am frühen Abend des 04.11.2020, gegen 19.30 Uhr, ergab sich eine erst  gute Beobachtungsmöglichkeit des Mars bei sehr klarer Luft und brauchbarem Seeing. Die Rohskizze entstand am Teleskop und weist daher einige Radierungen und Korrekturen auf.

Gegenüber früheren Beobachtungen sind m.E. deutlich mehr Wolken und Dunst vorhanden, eventuell auch Staub, sodass sich das endgültige Bild

deutlich von vorherigen Ergebnissen unterscheidet. Am Südpol, im Bild oben, ist das Eis der Polkappe bis auf einen kleinen Kernbereich geschmolzen, der Nordpol liegt unter einer Dunstglocke. Sinus Meriiani Dunkel und darunter der helle Bereich von Arabia Terra sind sehr auffällig. Die Erfassung der Wolken- und Dunststrukturen, welche sich vor allem vom westlichen und östlichen Rand, aber auch in der Nordpolregion, in Richtung Mitte der Scheibe ausdehnen ist nicht ganz leicht, da sie sich in der visuellen Beobachtung unter schon leichten Seeingstörungen sehr schnell und kaum unterscheibar mit Oberflächenstrukturen vermischen. Das Bild erschien mit Graufilterung, also den Doppelpolfilter auf recht niedriger Dämpfung, am kontrast- und detailreichsten.

Gegen 23.00 Uhr war das Seeing m.E. noch etwas besser, es reicht durchgängig für 300fach und mehr. Es ergab sich durch die Rotation des Planeten bereits ein völlig anderer Anblick, wiederum mit

sehr vielen Details und Wolken- bzw Dunstfeldern. Dieses Mal gefiel der Orangefilter wieder deutlich besser als zuvor, sodass

er häufiger genutzt wurde, was sich sofort auf die farbliche Gestaltung des endgültigen Bildes auswirkt.  Nunmehr ist die große Syrte und die darüber liegende hellas Region bildbestimmend. Wegen der Wolkenstrukturen probierte ich auch einen CLS-Filter sowie den dunkelblauen Baader Farbfilter aus. In der Tat dehnten sich die bläulich verwaschenen Bereiche damit deutlich aus. Das erschien mir aber deutlich überbetont und nicht wirklich real.