Da mir heute Nacht die Deep-Sky Beobachtung durch reinziehende Wolken und hohe Zirren zunehmend erschwert bis unmöglich wurde, dann auch noch der helle Mond hinzu kam, habe ich mich mit dem 12"-Spiegel meines 6+12" Dobsons etwas intensiver der ersten Jupiterbeobachtung der Saison gewidmet.
Die Erfahrung, dass leichter Dunst, der DS bereits unmöglich macht, bei der Planetenbeobachtung durchaus von Vorteil sein kann, bestätigte sich wieder einmal.
Ab etwa 02.00 Uhr konnte, trotz noch recht niedrigem Stand des Planeten und trotz Mondnähe, durchaus detailreich beobachtet werden.
Vergrößerungen zwischen 200 und 300fach waren erfolgreich anwendbar und trotz des strömungstechnich nicht optimalen Aufbaus des Fernrohrs mit dem großen Mittlekasten zeigte sich, dass die saugende Lüftung funktioniert. Mit eingeschalteter Lüftung ließen sich höhere Vergrößerungen sinnvoll anwenden, da die ruhigen Momente mit guter Detailerkennbarkeit zunahmen.

Die Beobachtung an sich zeigte ein breites, graubraunes, stark hervortretendes SEB (südliche Equatorialband)welches im Newtonanblick "oben" liegt.
Am Rand der SPR (südl. Polregion), die sich nur leicht absetze, hob sich eine längliche, dunklergraue Struktur deutlich ab, im hellen Band dazwischen war blickweise ein kleines, dunkleres Oval zu erhaschen. Der GRF lag während der Beobachtung unsichtbar auf der Rückseite.

Das nördliche Equaritorialband (Newtonanblick unten) war spannend. Wesentlich schmaler als das SEB war es deutlich hellbraun gefärbt und zeigte einen sehr unregelmäßigen, fast wellenartigen unteren Rand. Deutlich ließen sich mehrere dunkelbraune, schmale, ovale bis langgestreckte Formationen an diesem unteren Rand erkennen.
Auch am Rand der NPR ließen sich zwei dunklere, streifige Wolckenmuster übereinander ausmachen.

So kam eine eigentlich verdorbene Deepsky Nacht dank Mond und Jupiter doch noch zu einem sehr erfolgreichen Abschluß.

Den Mond-BB erspare ich mir wegen der Flut der Eindrücke.
Jedenfalls zeigte sich auch hier, dass 12" Öffnung durchaus bemerkenswerte Beobachtungen ermöglichen, auch wenn das Seeing und der tiefe Stand absolute Höchtvergrößerungen vereiteln. Es ist die unangestrenge Lässigleit großer Öffnung die hier punktet und bei so viel "Fläche" konnte ich mich bemerkenswert schnell an die große Helligkeit der Objekte gewöhnen. Ich fühlte mich nach Eingewöhnung, bei 1,5 bis 1 mm AP, nicht geblendet und kam durch die völlige Ausschaltung der Dunkeladaption zu sehr detaillierten Farbeindrücken.