Coronazeit, "wir bleiben daheim", dazu noch ein geschienter, weil gebrochener linker Arm mit Belastungsverbot. So wird das mit dem 12-Zöller nichts, aber der kleine 6-Zöller passt prima.

                                             

Obwohl schon  fast flächendeckend leichte, sehr zarte Schleierbewölkung aufzog war es noch recht ordentlich für meine Balkonverhältnisse und mit dem 6-Zöller ging einiges.
Ich bin sicher, dass bei normalem Flug-/Autoverkehr und Industrieeinfluss nichts gegangen wäre, wir haben ja auch wegen der Trockenheit und Pollenflug viel Staub in der Luft der den Industriefeinstaub ersetzt.
Mein Glastisch auf der Terrasse ist derzeit ständig quittengelb (Raps, Kiefern, Obstbaumblüte, Ackerstaub) und wenn man sich dransezt muss man ihn alle 4 Stunden sauber machen.

Wie gesagt, 6 Zoll f/4,8, hauptsächlich mit dem 20er Lunt auf 37fach bei 4,1 mm AP und angenehmen 2,6° Feld. Fürs Nagler Zoom auf 13/14 mm, 2,6 mm AP, oder gar mehr waren die meisten GX schon nicht mehr hell genug, viele noch erkennbar aber kein Gewinnn, eher das Gegenteil, oft auch gar nicht versucht.

Leo Triplet klar und hell, auch die NGC eindeutig da, aber keine Details und nicht volle Ausdehnung, auch nicht  mit 13 mm.

  


Dann Virgo, mit M98, 99, Markarians Kette fast vollständig, einige schwache GX fehlen, wie z.B. das kleine Auge in dem Dreick. Man kann sagen, alle Messiers waren klar und hell da, NGCs oft eher schwach auch mal nicht.

  


Danach über M 49 und NGC 4526 zu M 61 und von da aus über NGC 4697 an den Sombrero angeschlichen.
Ja, war gut zu sehen, die Teilung mit Augenverbiegen, weil es da unten eindeutig noch etwas siffiger wurde, trotzdem ein schöner Erfolg.

  

Daher dann auch im Raben weder den zarten PN noch die GX gefunden und gefühlte 2 cm vor dem darunter auffindbaren KS M 68 schlug der Tubus aufs Balkongeländer. Da war ich ne Stunde zu spät und ich hatte keine Lust noch Unterlegklötzchen zu suchen, weil es auch so Ziele genug gab.

Auch mal hoch zum Haar der Berenike, der Kugelsternhaufen neben Alpha Com hell aber nicht auflösbar. M 64, die Blackeye-GX im 20er Lunt so gut dass ich das Nagler Zoom einsetze und sogar auf 10 mm ziehen kann, da kommt sogar eine Ahnung des namensgebenden dunklen Bogens. In Richtung Zenit war der Himmel also richtig gut.

  

Auch NGC 4889 und 4725 konnte ich mit dem 20mm Okular auffinden und sichten, dann kam leider der Dachüberstand als begrenzender Faktor ins Bild. 

Dann also mit M 5 noch ein prominenter Kugelsternhaufen tiefer, schon in Serpens, der Schlange gelegen, den ich schon gut mit reichlich Einzelsternen auflösen konnte, aber die Nacht zuvor wäre das noch westenlich besser gegangen, da war es so klar wie ich es von Balkon aus selten sah.

 


Für den Schlangenträger mit M 12 und Co. sowie den Hercules hätte ich wegen des eingeschränkten Standorts noch ne Weile warten müssen, aber mir war kühl und ich war auch zufrieden. Das Ding bleibt stehen, wird notfalls abgedeckt und die nächsten Wochen werden noch Gelegenheiten bieten.