6" F/6 Dobson mit Baader Sonnenfilterfolie visuell alls Objektivfilter, Baader IR-Sperrfilter zur Sicherheit. Das Rohbauteleskop wurde gegen Störlichteinfall so gut wie möglich mittels Klebeband abedichtet, da gibt es halt noch viele Ritzen und Löcher und Tageslichteifall macht bei der Sonnenbeobachtung den Kontrast kaputt. Leider ist der Lüfter noch nicht da, aber es ging fürs erste. So ein Lüfter hilft auch bei fast geschlossenem Tubus und obwohl da eigentlich keine geordnete Luftströmung erzeugt werden kann, gegen Tubussieeng bei der Sonnenbeobachtung, man kann die Vergrößerung um etwa 15-20% steigern.
Ich war spät dran, konnte erst zw. 15.00 und 16.00 Uhr loslegen, sodass nur noch diese kleine Fleckengruppe AR 11051 im Norden (im Newtonanblick also Süden) beobachtbar war.
Trotz schon bedenklich tiefem Stand der Sonne war bereits im 28er Übersichtsokular (32fach) ein kleines schwarzes Pünktchen klar zu sehen, welches im 20er Okular bei 45fach deutlich an Größe gewann. Auch war deutlich zu sehen, dass dieses Pünktchen in einer Art Hof schwamm, der sich von der üblichen Granulation, die als feine und sandpapierartige Körnung deutlich zu sehen ist, durch mehr "Unruhe" abhob.
Den nächsten Anblick gönnte ich mir mit dem alten 13er Televue-Plössl und es zeigte mir den Punkt bei 70fach als dreiblättriges Kleeblatt, also eine enge Dreigergruppe. Die Flecken waren durchgängig schwarz, der häufig zu beobachtende graue Hof (Penumbra) fehlte gänzlich. Auch wurde deutlich, was vorher schon Blickweise zu erhaschen war. Halbmondförmig in Richtung Sonnenrand, gruppierten sich noch drei weitere winzige Fleckchen um das Kleebaltt, einer ganz sicher zu halten, zweite Fleck dicht dabei und der untere Fleck ließen sich schon Mal vom Seeing ausknipsen.
Das 10er Speers, na eigentlch ist es ja mein 8-10er, rückte das Ganze dann bei 90fach weitwinklig ins Bild. Da passt die Sonne noch komplett ins Feld, aber gerade so eben. Das Seeng ließ sogar noch Zoomen auf 8 mm, also 110fach zu, die kleinen Begleitfleckchen waren besser zu halten als im 13 mm Okular. Um die Flecken herum war deutliche Unruhe im Anblick der Granulation, einige kleinere meandernde Bänder, granulationsfreie Schlieren, zeigen bei Weißlichtbeobachtungen Flaires an, Protuberanzen vor der Sonnenscheibe. Diese Bänder können erhebliche Ausdehnungen erreichen, ich sah aber heute keine spektakulären Erscheinungen dieser Art, nur kleines Gewusel, gerade auch im unmittlebaren Bereich der Fleckengruppe.
Der untere kleine Fleck neigte dazu, sich in ruhigen Momenten zweigeteilt zu präsentieren. Das wurde vom 9 mm UO-HD Ortho (baugleich mit Baader Genuine) dann auch bestätigt. Das Speers ist für ein Weitwinkelokular mit 8 Linsen nun wahrlich nicht schlecht, aber das Genuine bietet eben für solche grenzwertigen Beobachtungen den entscheidenden Hauch mehr Schärfe und Transparenz. Es zeigte den winzigen Doppelpunkt klar als liegende 8.
Ich habe dann noch mit dem Planetary Zoom bei etwa 7-5 mm Brennweite, also 130-180fach herum gespielt, nette Fleckenfladen produziert, aber das war deutlich zu viel für scharfe Beobachtung und von daher unnötig.
Mit Lüfter und/oder bei höherem Sonnenstand wären 7 mm wahrscheinich machbar gewesen.
Spass gemacht hat es wieder Mal, wenn auch die Gruppe nicht sonderlich spektakulär war. Gerade die heute fehlenden Penumbren, welche viele größere Flecken mit ihrem graubränlichen Hof umgeben und feldlinienartge Feinstruktur zeigen, haben es mir normaler Weise besonders angetan.