Ein etwas verzirrtes und mehrfach unterbrochenes First-Light auf dem Balkon und durch Wolkenlücken ist am 11.01.13 zwischen 21.00 Uhr und 23.00 Uhr gelungen.

 

Im Sterntest, bei etwa 200fach, hat der Rohbau unter dem störlichtschwangeren Standort etwas zu leiden, der Tubus ist halt noch zu kurz (weil ohne Taukappe), die Spinne blank, der FS-Halter schaut nach exakter Justage noch an einer Seite etwas unter dem Spiegel hervor, auch das Seeing war nicht so ganz optimal, nur Blickweise stand das bild ruhig. Durchziehende Bewölkung sorgte für wechselnde Lichtverhältnisse.

Trotzdem zeichnet sich ab, dass der Spiegel annähernd makellos ist. Keine Zonen, keine Unwucht, alles rund und sehr gleichmäßig hell, von der Mitte bis zum Rand.

Andreas darf sehr zufrieden sein. Irgendwann gehe ich mal mit höherer Vergrößerung unter besseren Bedingungen ran um es ganz genau zu machen, aber das passt!

 

Da hab ich lieber die Gunst der Stunde genutzt und gleich in Hochvergrößerung auf Jupiter gehalten.

Mit dem Planetary-Zoom hab ich mich zwischen 6 mm und 4 mm Brennweite, also bei rund 110-170fach aufgehalten, dafür war das Seeing okay und der AP-Bereich (1 mm bis 0,7 mm) passt für mich auch.

Die zwei breiten dunklen Bänder des SEB und NEB fielen sofort ins Auge, dazwischen die helle Equatorialzone (EZ). zwei der schon seit längerer Zeit aus dem NEB in die EZ reichenden und auf Fotos grau/blau/schwarz erscheinenden Strukturen fielen als schwache, graue Fahnen auf, das NTB war deutlich vom NEB abgesetzt dauerhaft erkennbar, auch der Grauschleier der Nordpolarregion kam rüber.

Das sehr schmale STB trat Blick weise deutlich hervor, auch der Grauschleier der SPR war dann davon abgesetzt gut zu halten.

Unregelmäßige Randbereiche der hellbraunen Bänder waren teilweise sehr scharf von den hellen Regionen dazwischen getrennt, Helligkeitsschwankungen in den Bändern sichtbar.

Helle oder auch dunkele Ovale konnten nicht erkannt werden, für den GRF war es die falsche Zeit.

Unter den gegebenen Bedingungen und mit „nur“ 4,5“ Öffnung sind das respektable Beobachtungen, auch das weist darauf hin, dass der Spiegel sehr gut ist.

 

Dann noch ein wenig Weitfeld. Mit dem 28er UWAN passen die drei Gürtelsternedes Orion locker ins Okulargesichtsfeld, der Randbereich des Feldes ist ein wenig komatös, aber das liegt am Okular. Die Plejaden gehen auch wirklich ins Feld, also da ist ein Sternhaufen mit Platz drum herum, ein Anblick, wie man ihn schöner auch im Fernglas nicht bekommt.

  

Der Orionnebel wurde wegen des aufgehellten Standortes eigentlich nur aufgesucht, um zu schauen, ob er noch da ist, aber dann blieb ich doch etwas länger an dem Bild hängen, denn die ausgebreiteten Schwingen zeigten beachtliche Ausdehnung und die Trapezsterne zeigten sich bei näherer Betrachtung schon mit 4 Komponenten.

  

 

Nun ist endgültig dicht, aber das Firstlight hat ausgereicht, um zu zeigen, dass mir das Konzept nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch passt.