Diese Nova erhielt die Bezeichnung V1405 Cas und wurde am 18. März von Yuji Nakamura in Japan entdeckt. Mittlerweile hat das Objekt 8.0 mag erreicht und ist, wenn man weiß wo, schon mit einem Fernglas beobachtbar.

Solche Novae sind recht selten beobachtbar, Es handelt sich um die explosive Helligkeitszunahme eines Sterns. In diesem Fall wird in einem Doppelsternsystem einem größeren "normalen" Stern Materie durch seinen Begleiter, einen Weißen Zwerg, entzogen. Wenn die sich so bildende Hülle, bzw. die Akkretionsscheibe um den weißen Zwerg eine kritische Masse und Temperatur erreicht hat, zündet schlagartig die Kernfusionsreaktion des vornehmlich vorhandenen Wasserstoffs, was den extremen Helligkeitszuwachs des Systems verursacht.

Am unserem Himmel erscheint so ein neuer Stern oder ein bislang wesentlich kleiner und weiniger hell sichtbares Sternchen wird urplötzlich extrem hell. Meistens steigt nach der Zündung die Helligkeit noch an, bleibt dann für längere Zeit relativ konstant um, wenn der Wasserstoff zur Neige geht, kontinuierlich abzunehmen. Das Doppelsternsystem übersteht diese Ausbrüche in der Regel unbeschadet und der nächste Zyklus beginnt.

Einen solchen "neuen Stern", die Nova V1405, können wir gerade jetzt zwischen Cassiopeia und Cepheus beobachten.

 

Mit dem Update auf die Nacht vom  03. auf den 04..09.2021 wechsele ich mal, von der immer noch möglichen Fernglasbeobachtung, ans Teleskop. Die Nova hat derzeit eine Helligkeit von 8.0 - 7,5 Mag, erscheint aber nicht mehr so orange/gelblich wie zu Beginn.

Cassiopeia und Cepheus sind  inzwischen vom Nordhimmel hoch in den zenitnahen östlichen Himmel gewandert. Auch die Orientierung hat sich etwas gerdreht. Unter sehr gutem Himmel kann man den offenen Sternhaufen M 52 schon mit bloßem Auge erahnen. Jedes Fernglas zeigt ihn, so wie in den Grafiken unten zu sehen, als Wattebausch. 

Mit dem 12 Zoll Dobson löst sich M52 in viele Einzelsterne auf, auch das Umfeld ist recht sternenreich. Die Nova ist mit Fernrohren recht leicht auszumachen. Es gibt da ein fast rechtwinkliges Muster aus ähnlich hellen Sternen. Vier in einer Reihe quer zum Sternhaufen und zwei, die mit dem unteren der Vier eine Dreierreihe bilden, die vom Sternhaufen weg weist. Der Mittlere in der Dreierreihe ist die Nova und offensichtlich immer noch starken Helligkeitsschwankungen unterworfen. Sie kann also mal heller oder auch dunkler erscheinen als der Rest des "Winkels".

 

Nach letzten Meldungen ist die Nova bis zum Dienstag, dem 27.07.2021 wieder deutlich heller geworden und liegt jetzt um 7 bis 6,5 Mag. Das ist ein wirklich interessanter und ungewöhnlicher Verlauf. Jede Beobachtung lohnt.

Die Nova ist auch am Mittwoch, dem 08.07.2021 noch mit dem Fernglas auszumachen, wenn auch die Helligkeit auf etwa 7,5 Mag abgefallen ist. Sie erscheint deutlich gelb-/rötlich, was mit einem Fernrohr deutlicher erkennbar ist. Die Beobachtung dieser Nova mit ungewöhnlichem, schwankendem Helligkeitsverlauf, bleibt weiter spannend.

Am Freitag, dem 18.06.2021 war die Nova wieder erstaunlich hell, seit der letzten Beobachtung ein deutliche Steigerung auf über 7 Mag, also etwa 6,8 bis 6,7. Sie ist damit fast wieder so hell wie der Nachbarstern mit 6,6.

Am Pfingstsonntag, dem 23.05.2021 konnte ich die Nova wieder einmal mit dem Fernglas beobachten. Sie hat in der Helligkeit wieder deutlich abgenommen und dürfte nach meiner Schätzung bei 7-7,5 MAG liegen-

Update vom 14.05.2021: Ich konnte die Nova beobachten. Sie ist nun mindestens so hell wie das 6,6 Mag Sternchen nebendran. Der Unterschied zur Erstsichtung ist sehr deutlich. Freiäugig habe ich sie nicht gesehen. Der Stern 4 Cas., direckt über M 52, mit 4,9 Mag ging gut.

 

Die Nova zeigt eine zart orangegelbe Farbe und ist nun ein leichtes Fernglasobjekt. Die Aufsuche gelingt nun auch mit einem kleineren Fernglas. Mit meinem alten 8x40 Revue Weitwinkel konnte ich sie problemlos erkennen.
 

Update vom 13.05.2021: Die Nova bietet aktuell einen Helligkeitsausbruch und soll ca. 5 Mag hell sein. Damit wäre sie im ländlichen Bereich unter akzeptabel dunklem Himmel gut mit bloßem Auge zu sehen. Wer die beiden vorderen Kastensterne des kleinen Wagens sieht hat eine Chance. Ich selbst bin leider wetterbedingt noch nicht zum Beobachten gekommen.

 

Update vom 26.03.2021: Die Nova ist immer noch um 7,5 bis 8 Mag hell, also nach wie vor, wie weiter unten beschrieben, gut mit einem Fernglas zu finden.

 

 

Sie befindet sich unterhalb des offenen Sternhaufens Messier 52 (M 52), der unter dunklem Himmel im Fernglas zwischen den punktförmigen Sternen als kleiner, unscharfer Wattebausch auffällt.

Dieser Wattebausch findet sich an der in der in der oberen Grafik gezeigten Stelle, die Nova knapp darunter, im Bereich des roten Kreuzchens.

Dazu brauchen wir allerdings einen halbwegs dunkeln Himmel ohne viel Störlicht durch Straßenlampen oder helles Mondlicht.Weiter müssen wir ein 8x40 bis 10x50 Fernglas mit brauchbarer Optik einsetzen. Sinnvoll ist es z.B. an der gedachten Verbindungslinie zwischen den beiden derzeit  nördlich stehenden Sternen der Cassiopeia, also am  unteren, zum Horizont geneigten Schenkel des "Himmels-W" anzusetzen. Diese gedachte Linie verlängern wir in Richtung Cepheus und schwenken mit dem Fernglas von den beiden Sternen aus in diese Richtung.

 

 

 

Ich habe M 52 mit dem 10x56 Fernglas, etwas unterhalb des etwas trichterförmig aussehenden Sternmusters gefunden, quasi vor der Öffnung des Trichters. In der weiteren Verlängerung nach Südwesten fand ich den nächsten hellen Stern. Der ist deutlich heller als die umgebenden unscheinbaren Sternchen. Wenn man diesen hellen Stern in die Mitte des Gesichtsfeldes nimmt, dann ist die Nova wiederum das nächsthellste kleinere Sternchen, etwas nordöstlich. Ich habe es in der Skizze oben, die etwa den Fernglasanblick zeigt, mit zwei roten Markierungsstrichen versehen.