Derzeit haben wir mit 12P/Pons-Brooks einen sehr interessanten periodischen Kometen am Himmel.
Er wurde bereits 1812 von Jean Louis Pons entdeckt und hat einen Umlaufzyklus, der ihn alle 71 Jahr wieder in Erdnähe bringt. Dieses Jahr erreicht er den Pripheldurchgang, also die maximale Sonnenannäherung am 21.04.2024.
Er ist nun schon so hell, dass er sogar am Abend mit einem Fernglas leicht zu beobacvhten ist und die Helligkeit soll auf 5 Mag, nach optimistischen Schätzungen sogar auf 4 Mag ansteigen. Da der Komet allerdings bereits recht tief am Nordwesthimmel steht kommt es dabei zu einem Wettlauf mit dem inner später erfolgenden Sonnenuntergang, den der Komet dann im April verlieren wird. Bis zum 25.03.24 wird der voller werdende Mond zunehmend stören. Spannend wird es dann Anfang April, bis zum 10.04.24, denn dann steht der Komet nahe Jupiter. Wenn es sehr klar ist hat man aber auch durchaus bei etwas Mondlicht und obwohl er immer tiefer zum Horizont sinkt, noch eine Chance.
Hier mal eine ganz grobe Aufsuchkarte:
Ich konnte den Kometen gestern, also exakt bei Halbmond, mit dem 10x56 Fernglas aufsuchen und eindeutig als kleinen Wattebauschmit hellem Zentrum, also wie einen deutlich unscharf gestellten Stern, erkennen. Im Laufe der längeren Beobachtung zeichnete sich sogar ein schwacher Schweifansatz nach norden hin ab.
Ich würde ihn anhand der umliegenden Sterne und der benachbaren Galaxien M 33 und M 31 auf etwa 6 Mag schätzen und wenn er tatsächlich noch etwas heller wird, bestehen durchaus Chancen, ihn auch in den nächsten Wochen mit dem Fernglas und/oder dem Teleskop noch tief am Nordwesthimmel aufzusuchen, zumal Jupiter den Weg weist und es gute Aufsuchkarten, Apps und Programme im Netz gibt.
Es gibt inzwischen (20.03.2024) Berichte, dass der Komet trotz des nahen und voller werdenden Mondes sogar mit einem 8x30 Fernglas leicht zu finden ist, also lohnt es wirklich, Wolkenlücken zu nutzen und es zu versuchen, wenn man nicht 71 Jahre warten will.
Am 28.03.2024 gelang ion der späten Dämmerung eine weitere Beobachtung, der Komet steht inzwichen in der Nähe des deutlich gelblich leutenden Sterns Hamal, hellster Stern im Widder, der Schweifansatz war deutlicher zu erkennen als beim letzten Mal.
Ich hatte sogar, mit zunehmender Dunkelheit, den sehr vagen und schwachen Eindruck, dass der Schweif an der Coma des Kometen nach Norden hin breit gefächert ansetzte, um dann schmal und ziemlich lang auszulaufen.
In die Zeichnung habe ich aber nur den wirklich sicher gesehenen, hellsten Teil aufgenommen.
Jedenfalls bleibt der Komet weiterhin spannend, zumal der Mond jetzt abnehmend ist und immer weniger stört.
Am 10.04.2024 konnte ich wohl die wirklich allerletzte Chance nutzen, den Kometen zu beobachten, bevor der in der Dämmerung zu tief über dem Horizont steht. Es war nochmal, obwohl der Koment sich nur noch als ein unspektakuläres Wattebällchen präsentierte, ein schöner Anblick, da er unterhalb von Jupiter und dem wenige Tage alten Sichelmond am Westhorizont stand.