Der im Januar 2021 entdeckte Komet C/2021 A1 Leonard hat sich tatsächlich zu einen Objekt gemausert über das es bereits glaubhafte Berichte gibt, dass er mit bloßem Auge zu sehen ist. Mit einen Fernglas (ab 8x40 aufwärts) sollte es auf jeden Fall gehen, allerdings ist der Komet hierzulande nur in den frühen Morgenstunden, ab etwa 03.30 Uhr bis zur Dämmerung zu sehen.
Die grobe Aufsuchkarte für die nächsten Tage zeigt, dass er gerade zügig von den Jagdhunden in Richtung Bärenhüter (Bootes) zieht und dann schnell in Richtung Schlangenträger.
Sinnvoller Weise sucht man sich vom großen Wagen (großer Bär) aus, über die abknickende Deichsel peilend, Arktur (Arcturus), den Leitstern des Bärenhüters und damit den bei weitem hellsten Stern in dieser Region. Hat man den sicher sollte anhand der Karte die Aufsuche des inzwischen um 6,5 Mag hellen Schweifsterns gelingen, der z.B. am 03.12.2021 sehr nahe beim bekannten Kugelsternhaufen Messier 3 und am 06.12.21 ziemlich genau nördlich, über Arktur steht. Die Prognosen sagen, dass er noch heller wird/werden kann, man schätzt, dass er bis auf 4 Mag kommt, allerdings wandert er schnell in Richtung der aufgehenden Sonne und wird, schon zum Zeitpunkt seiner größten Annäherung an die Sonne und damit kurz bevor er am Horizont verschwindet, mit der Dämmerung zu kämpfen haben. nach dem 10.12.21 wird es wohl sehr schwer sein, den Kometen knapp über dem Horizint noch zu sehen.
Wer Glück mit dem Wetter hat, sollte es also unbedingt versuchen, ich selbst habe noch keine eigene Beobachtung machen können.
Mit dem Fernglas dürfte aber aktuell ein recht helle ovaler Wattepuschel, eventuell mit einem mehr oder weniger deutlichen Schweifansatz zu sehen sein. Da kommt es auf die tatsächliche Entwicklung des Kometen und auf die grundsätzliche Himmelsqualitat an.
Es dürfte sich die nächsten Tage auf jeden Fall lohnen, brauchbare Bedingungen zu nutzen, denn der nächste nahe Vorbeiflug (mit guten Beobachtungsmöglichkeiten) dieses langperiodischen Kometen kommt, laut der zuverlässigen Bahnberechnung, in 40.000 Jahren.
Wettertechnisch sieht es hier ja gerade sehr übel aus und so hat Rolf die Chance genutzt, den Kometen mit einem so ganannten I-Teleskop einer Teleskop Hosting Einrichtung in New-Mexiko abzulichten.
Das Bild zeigt den Kometen heute, am 03.12.2021, beim sehr nahen Kreuzen der Sichtlinie auf Messier 3, einen sehr viel weiter entfernten Kugelsternhaufen. Unter diesem Link zu Astrobin gibt es Näheres.
Visuell dürfte, falls doch noch eine Sichtung gelingt, nur der Kometenkern (Kopf) mit der Coma (Aufhellung um den Kern) und ein schwacher Schweifansatz zu sehen sein.
Update 05.12.2021:
Heute Morgen, gegen 06.00 UIhr, hat es gepasst, hier schon mal die Rohskizze, Bearbeitung und mehr Text kommen morgen.
Der Komet ist sehr hell und erscheit durch das 10x56 Fernglas mehr als doppelt so groß wie der Kugelsternhaufen Messier 3 und leicht oval. Schweif war am etwas dunstigen Himmel schwierig und nur ansatzweise mit indirektem Sehen zu halten.
Hier nun die endgültige Bearbeitung mit einer kleinen Übersichtsskizze.
Die längliche Form mit dem schmalen Schweifansatz war nicht besonders ausgeprägt und schwer zu erfassen. Der Komet bewegt sich in den nächsten Tagen schnell im Pfeilrichtung weiter.
Okay, nun ist der 12.12.2021 und es wir nichts mehr werden mit einer zweiten Sichtung, denn der Komet verschwimmt nunmehr, auch wenn sich die Bedingungen wider Erwarten nochmal bessern sollten, unweigerlich in Horizontdunst und zunehmender Morgendämmerung, bevor er endgültig unter die hiesige Horizontlinie sinkt und zum südlichen Himmel wechselt.
Ich habe lange im Netz nach einem brauchbaren Foto vom 05.12.2021 gesucht, welches ihn an dem Ort zeigt, an dem ich ihn gezeichnet habe, fand aber nichts.
So wage ich mal den Versuch, anhand des Vergleichs mit dem oben bereits gezeigten Fotos von Rolf nachzustellen, wie der Komet visuell mit (m)einem 10x56 Fernglas dort, in diesem Umfeld, ausgesehen hätte.
Immerhin, ein schöner Komet zum Jahresende und ich bin froh, ihn wenigstens ein Mal gesehen zu haben.