Anlässlich unseres Astrocampings im August 2020 kam ich aus verschiedenen, nicht nur wetterbedingten, Gründen leider nur sehr selten zum Beobachten. Es reichte aber doch für ein paar interessante Momentaufnahmen über die bereits geschilderten und sehr guten Planetenbeobachtungen hinaus.

Daher gehe ich mal in der Folge an einige Standardobjekte etwas näher ran.

Den Anfang mache in mit einem einfach brillanten Kugelsternhaufen Messier 13 im Herkules, der mir in einer größeren Wolkenlücke so gerade eben mit bloßem Auge auffiel. So schaute ich ihn mir dann auch im 12-Zöller, mit dem Binoansatz bestückt, an und das sah in etwa so aus wie im linken Bild. Rechts ist dann der Anblick monokular zu sehen. Das rechte Bild ist etwas zu hell geraten, der Hintergrund ist real so dunkel wie monokular auch.

  

Ganz sicher spielt hier neben der Aufteilung des Lichts auf zwei Augen auch der geringe Durchlass des einfachen Zeiss-Binoansatzes eine Rolle, der vom Mikroskopansatz auf Astro umgebaut wurde. Egal warum, man sieht deutlich, dass er, so überragend gut wie er für Mond und Planeten auch ist, bei der Deepsky Beobachtung nicht erste Wahl für mich sein kann. Monokular war es eine der besten Beobachtungen seit langem, die Sternenpracht ist zeichnerisch kaum wieder zu geben.

 

Ein weiteres Highlight stellte sich mit der Beobachtung des planetarischen Nebels Messier 27, dem Hantelnebel im Füchschen, ein.

Hier kam der 16 Zoll Dobson zum Einsatz.

Dieser große, helle planetarische Nebel wird sehr häufig auch unter guten Bedingungen, wie im Bild links, mit harten Filtern angegangen. Man sollte unter guten Bedingungen unbedingt auch ohne Fiter (Bild rechts) beobachten und hohe Vergrößerungen ausprobieren.

  

Schon ein mittlerer O III Filter kostet nicht nur viele Sterne an sich, er machte in der aktuellen Beobachtung auch den Zentralstern so gut wie unsichtbar, der ohne Filter dauerhaft und direkt, leicht zu erkennen war. Auch die wolkigen Strukturen im Bereich der zentralen Hantel ebneten die O III Filter (Baader und Lumicon) ein, während sie sich ohne Filter quellwolkenartig, beinahe plastisch auftürmten. Die Vergrößerung ist hier bereits so hoch, dass die schwächeren Teile des Nebels, die aus der Hantel die berühmte "Zitrone" machen, bereits in Ausdehnung und Struktur etwas geschwächt werden, die so genannten "Ohren" zeigen sich mehr.

 

Bei NGC 6960 ff, dem Cirrusnebel Komplex im Schwan, ändern sich die Vorzeichen sofort und radikal.

Tatsächlicht zeigte er sich dieses Mal im 12-Zöller schon ohne Filter in seinen hellsten Teilen (Knochenhand und Sturmvogel) eindeutig als leichter, aber gut sichtbarer Nebelschleier. Erst O III Filterung bringt aber die Vielzahl an Strukturen hell und klar ans Auge.

 

 

Wieder anders verhält es sich bei dem planetarischen Nebel NGC40 im Kepheus, der sich unter O III Filterung für die Aufsuche auch bei mittleren Vergrößerungen nahezu unsichtbar macht. Die O III Filterung schwächt die hauptsächlich in Hß strahlende Nebelhülle, lässt fast nur den Zenralstern etwas geschwächt übrig. Er scheint dann eher ein Sternchen unter vielen zu sein, ein UHC Filter ist da geeigneter.  Ohne Filterung ist die Hülle um den Stern wie im linken Bild gezeigt, mit 12 Zoll Öffnung deutlich und gut zu sehen. Höhere Vergrößerungen offenbaren dann noch hellere Ränder die wie zwei C-förmig Klammern die Längssieten des Ovals begrenzen und an beiden Schmalseiten offen bleiben.

 

Der Katzenaugennebel NGC6543, ein planetarischer Nebel im Drachen wiederum lässt sich sehr gut mit Filter aufsuchen, da er bei schon bei geringen Vergrößerungen um 80fach sofort als sehr auffällig grünbläuliches Scheibchen im Suchfeld erscheint. Der grünliche Schimmer bleibt aber auch ohne Filter (rechts im Bild) und mit hoher Vergrößerung erhalten, der Zentralstern ist mit 12 Zoll Öffnung gut zu erkennen.